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Mehr Beweglichkeit: Rotary Help – Hochwasserhilfe unterstützt Anschaffung von Therapiegeräten

| Erfolgsgeschichten

Zu den eher unsichtbaren Auswirkungen der Flutkatastrophe an der Ahr gehörte auch, dass kranke Menschen um ihre Behandlungen fürchten mussten. Für das Neurologische Therapiezentrum RheinAhr gGmbH in Bad Neuenahr-Ahrweiler bedeutet dies seit der Flutnacht im Juli 2021, die laufenden Therapien vorerst weitgehend bei den Patientinnen und Patienten zu Hause durchzuführen. Dass dafür ein Auto sowie ein sogenanntes Handlabor angeschafft werden konnte, hat auch eine Spende des Aktionsbündnisses Rotary Help – Hochwasserhilfe (RHH) in Höhe von 60.500 Euro ermöglicht, die Axel Schwarz und Ulrich Guntram, die Leiter der Gruppe, jetzt symbolisch übergeben haben.

Geschäftsführer Stefan Möller freute sich: Die kontinuierliche Fortsetzung der Therapien ist für unsere Patientinnen und Patienten von enormer Bedeutung. Besonders auch in ihrem Namen danke ich sehr. Damit gewinnen wir alle im Wortsinn mehr Beweglichkeit.“

Mit 7.500 Euro konnte die Finanzierungslücke für einen Dienstwagen geschlossen werden, der benötigt wird, um große Therapiegeräte wie Behandlungsliegen zu transportieren. Nach der Flut mussten die Patientinnen und Patienten in ihren Wohnungen behandelt werden. Die privaten Autos der Mitarbeitenden und das einzig verbliebene Dienstfahrzeug reichten hierzu aber nicht aus, um die aufsuchende Therapie vollständig wieder aufzunehmen. Mit einer weiteren Spende der Stiftung Lebenshilfe Rheinland-Pfalz konnte dann ein Gebrauchtwagen angeschafft werden, um die nötigen Rehabilitationsmaßnahmen mobil anbieten zu können.

Ein Betrag von 53.000 Euro wurde für ein Handlabor benötigt, ein Gerät zur Finger- und Handrehabilitation. Mit ausgeklügelter Robotik und einem eher spielerischem Ansatz hilft es Kindern und Erwachsenen, die Beweglichkeit beeinträchtigter Hände bzw. Finger wieder zu verbessern. E kommt zum Beispiel nach Schlaganfall oder bei Spastiken zum Einsatz. Stefan Möller: „Der spielerische Ansatz weckt den Ehrgeiz in der Therapie, und  selbst kleinste Erfolge werden sichtbar gemacht und Schritt für Schritt verbessert. Ich bin sehr froh, dass wir dieses moderne Gerät haben, um unsere Therapien so effizient wie möglich zu machen.“ Das Handlabor kostet insgesamt 73.000 Euro, den fehlenden Betrag steuerte die Aktion Deutschland Hilft bei.

Inzwischen hat das Aktionsbündnis RHH auch zugesagt, für die neue Website der Neurologischen Therapie RheinAhr sowie für die Produktion von Flyern über deren Angebot weitere 14.000 Euro zu spenden.

„Wir helfen und unterstützen, wo es fehlt und wo staatliche Stellen nicht in der Verantwortung stehen“, sagte Axel Schwarz bei dem Termin. „Menschen die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, die auf die Therapie angewiesen sind, ist im besten Sinne rotarisch.“ Ulrich Guntram ergänzte: „Unsere Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche, Senioren und Behinderte, aber auch kleine Unternehmen, die es nach der Flutkatastrophe schwer haben, wieder Fuß zu fassen.“

Zum Hintergrund:

Zu „Rotary Help-Hochwasserhilfe“ (RHH) haben sich unmittelbar nach der Flutkatastrophe an der Ahr mehrere Rotary Clubs aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammengeschlossen. Formal ist Rotary Help-Hochwasserhilfe eine nichtselbständige Organisation der Fördergesellschaft RC Bonn-Siegburg e.V. und des Fördervereins des RC Bonn Süd-Bad Godesberg e.V.. Ziel der Rotarierinnen und Rotarier ist es, dazu  beizutragen, die betroffene Region an der Ahr und ihren Seitentälern wieder lebenswert zu machen und den Anwohnerinnen und Anwohnern eine positive Perspektive zu schaffen. Dazu gibt es einen engen Austausch mit den örtlichen Rotary Clubs. Rotary Help-Hochwasserhilfe verwendet die Spendengelder, die auch von Dritten eingeworben werden, zu 100 Prozent unmittelbar für Unterstützungs- und Wiederaufbauzwecke. RHH wird dort tätig, wo Leistungen von Staat, Land oder Kommune fehlen bzw. ergänzt werden müssen. Schwerpunkt sind Projekte für Kinder und Jugendliche, Senioren und Behinderte. Außerdem gibt es für kleine Unternehmen eine Beratung unter dem Motto „Neustart“. Bisher konnten neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von 430.000 Euro abgeschlossen werden, weitere für knapp 300.000 Euro sind in Planung.  RHH sieht sein Engagement in der mittelfristigen und nachhaltigen Unterstützung in den von der Flut betroffenen Gebieten. Weitere Informationen unter www.rotary-help-hochwasserhilfe.com.

Informationen zur Neurologischen Therapie RheinAhr: www.neuro-therapie.de

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Ergotherapeutin Monika Pung demonstriert mit Dr. Elke Vespo, leitende Ärztin und Neurologin der Neurologischen Therapie RheinAhr, wie das Handlabor funktioniert.
(v.l.n.r.) Ergotherapeutin Monika Pung demonstriert mit Dr. Elke Vespo, leitende Ärztin und Neurologin der Neurologischen Therapie RheinAhr, wie das Handlabor funktioniert. Axel Schwarz und Ulrich Guntram vom Aktionsbündnis Rotary Help – Hochwasserhilfe (RHH) schauen interessiert zu, welche therapeutischen Möglichkeiten das Gerät bietet, das dank einer Spende von RHH gekauft werden konnte.
Das Fahrzeug für Therapien bei den Patienten zuhause, das mit einer Spende von RHH angeschafft werden konnte
(v.l.n.r.) Stefan Möller, Geschäftsführer der Neurologischen Therapie RheinAhr, und Dr. Christiane Hürth präsentieren Axel Schwarz und Ulrich Guntram vom Aktionsbündnis Rotary Help – Hochwasserhilfe (RHH) das Fahrzeug für Therapien bei den Patienten zuhause, das mit einer Spende von RHH angeschafft werden konnte.